Titel Zug nach Portugal Porto East Rail Stories

Mit dem Zug nach Portugal – in 8 Etappen nach Lissabon

Wie komme ich mit dem Zug bis nach Lissabon?

Unter Portugal-Fans und leidenschaftlichen Zugreisenden stellte sich die spannende Frage „Wie komme ich mit dem Zug nach Portugal?“ zuletzt immer häufiger. Denn der legendäre Nachtzug von Irun (an der französisch-spanischen Grenze) nach Lissabon ist ja leider der Pandemie zum Opfer gefallen. Wir hoffen natürlich alle, dass dies nur vorübergehend der Fall ist.

In Foren und Facebook-Gruppen wird derweil in Nostalgie davon berichtet, dass man in den 80ern noch innerhalb von 48 Stunden von Berlin nach Lissabon reisen konnte – mit der Bahn. Ganz so schnell geht es aktuell zwar nicht – jedenfalls nicht ohne Verschnaufpause. Doch es gibt spannende Routen, auf welchen wir mit der Bahn bis zum westlichsten Fernbahnhof Europas reisen können und dabei auch noch tolle Orte zu sehe bekommen.

Meine Reise führte mich lückenlos auf Schienen vom Hauptbahnhof Düsseldorf zum Bahnhof Santa Apolónia in Lissabon. Vom Ufer des Rheins an die Atlantik-Mündung des Tejo.

Lissabon orange East Rail Stories
Das Ziel im Auge – das Tejo-Ufer in Lissabon

Welche Routen führen nach Lissabon?

Grundsätzlich gibt es zwei Eisenbahn-Routen nach Lissabon, die beide über Paris führen und mindestens vier Umstiege beinhalten.

Die Nordroute über Paris, Barcelona (oder Irun), Madrid, Vigo, Porto nach Lissabon.

✓ Die Südroute über Paris, Barcelona (oder Irun), Madrid, Badajoz und Entroncamento nach Lissabon.


☞ Wenn du in Süddeutschland startest, gibt es auch eine Verbindung von München/Stuttgart über Straßburg & Montpellier. Dabei sparst du Paris aus und hast einen zusätzlichen Umstieg.


Die Südroute wirkte auf mich zwar etwas direkter und unkomplizierter, zumal der Bahnhofwechsel in Madrid entfällt.

Doch persönlich erschien mir die Nordroute über Galicien etwas abenteuerlicher und aufregender. Und ein wenig mehr Abenteuer darf es ja sein, wenn man es nicht eilig hat. Außerdem habe ich auf diese Weise die Möglichkeit, ganz Portugal einmal von Norden nach Süden zu durchstreifen. Als kleinen Bonus habe ich noch einen Abstecher nach Santiago de Compostela in die Route integriert, einem der Hauptpilgerorte des Christentums und als solcher das Ziel des berühmten Jakobswegs. Santiago und dessen berühmte Kathedrale liegen nur 1,5 Zug-Stunden nördlich von Vigo und sind ebenfalls direkt von Madrid aus erreichbar.

Mit dem Zug nach Portugal. Zusammenhängende, bunte Landkarten von Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal. Markierung der Zwischenstopps. Streckenname: Trans-Iberische Eisenbahn.
Die Nordroute der Trans-Iberischen Eisenbahn nach Lissabon. Stationen der Südroute sind weiß markiert.

In diesem Artikel stelle ich diese Nordroute mit dem Zug nach Lissabon vor und geben einen kurzen Einblick in meine Streifzüge durch die Orte, die ich auf dem Weg kennenlernen durfte.

Am Ende jedes Abschnitts warten hilfreiche Tipps zu den Zugverbindungen auf dich! Damit bist du bestens informiert für deine eigene Reiseplanung.

Unter den Reisetipps am Ende des Artikels findest du einen kompakten Reiseplan mit wichtigen Informationen für deine Reise im Zug nach Portugal. Dort findest du auch einen Fahrplan für Zugverbindungen von Porto nach Lissabon.


1. Etappe: Düsseldorf Hbf – Paris Gare du Nord

Welche Züge fahren nach Paris?

✔Schnellzüge ab NRW

✔ Im TGV nach Paris

✔ Nachtzüge nach Paris

Roter Triebwagen von vorne am Bahnsteig vor der Bahnhofshalle
In elegantem Granatrot in die Stadt der Liebe – Thalys (heute: Eurostar).

Was ist zu beachten?

✔ Tickets für Eurostar und TGV sind an reservierungspflichtige Sitzplätze gebunden und daher begrenzt.

✔ Fahrkarten für den Eurostar werden ab 3 Monaten vor Abfahrt verkauft, und es gibt Kontingente an günstigen Tickets (> 32 €).

✔ Bei spontaner Buchung kann der Ticketpreis durchaus bei 135 € liegen.

Fazit: Es lohnt sich unbedingt, frühzeitig zu buchen!

Fahrplan der 5 täglichen Züge von Köln Hauptbahnhof nach Paris Gare du Nord.
Zum Vergrößern 👉🏽Tabelle Klicken

Fahrplan für die Eurostar-Verbindung von Köln Hbf nach Paris – Gare du Nord, aufgerufen am 29.2.2024 (➟eurostar.com). *Zug fährt auch ab Düsseldorf $ Zug fährt ab Dortmund. Beachte: Dieser Fahrplan ist nur ein Beispiel für einen ausgewählten Tag! Preisspannen entsprechend aktueller Recherche (Stand Mai 2023). Ohne Gewähr.

Anzeige am Hauptbahnhof Düsseldorf. Thalys 9484 nach Paris Nord. Abfahrt 18:09 Uhr.
Abfahrt in Düsseldorf.

Ich entscheide mich für den letzten Zug des Tages, der in Düsseldorf um 18:09 h abfährt und Paris um 22:05 h erreicht. Witzigerweise sehe ich auf der Anzeigentafel, dass alle zeitnahen Züge – außer eben meiner – deutlich verspätet abfahren.
Witzig deshalb, weil der Thalys in diesem Gemenge der einzige nicht-deutsche Zug ist. Nur eine kleine Anekdote – an sich bin ich ja gar kein Freund des Deutsche-Bahn-Bashings.


Im Thalys (Eurostar) nach Paris

Der Zug fährt pünktlich am Bahnhof ein und auch ab – und die in warmen Farben gehaltene Innenausstattung verschafft mir gleich ein wohliges Gefühl und sehr viel Vorfreude auf Fahrt und Ziel. Schließlich ist Rot für mich die Farbe, die ich am ehesten mit der „Stadt der Liebe“ in Verbindung bringe.
Neben dem geschmackvollen Design gefallen mir auch die sehr bequemen Sitze, die selbst in 2. Klasse nach meinem Empfinden deutlich bequemer sind als die etwas „schaligeren“ Sessel beider Klassen in anderen Schnellzügen wie dem ICE, TGV oder Frecciarossa.
In der zweiten Klasse gibt es die klassische Anordnung von zwei 2er-Sitzreihen mit eingestreuten 4ern. In der ersten Klasse findest du je eine 2er-Sitzreihe und eine Reihe mit Einzelsitzen – ähnlich wie im ICE.

Rote Sitze in zwei Zweier-Reihen im Abteil der 2. Klasse.
Warme Atmosphäre im Thalys.


Es gibt großzügige Gepäckablagen im Gangbereich, welche den üblichen Raum oberhalb der Sitze ergänzen. Zudem befindet sich im Zug die „Welcome Bar“ – das Pendant zum Bordbistro für den kleinen Hunger. Man wirbt hier mit einer ökologisch nachhaltigen Produktpalette.

Und du kannst im Bistro bereits dein Metro-Ticket für Paris kaufen!

Die Fahrt ist erwartungsgemäß ruhig und effizient. Und eben bequem. Da ich in den Abend hinein fahre, sehe ich nicht viel von der Landschaft. Aber ehrlich gesagt rechne ich ohnehin erst auf den späten Etappen mit den großen Highlights. Und das wird sich auch bewahrheiten.
Der Zug erreicht pünktlich den Nordbahnhof von Paris – den Gare du Nord.

Was kann der THALYS/ Eurostar ?
📶 Freies W-Lan: Ja
💺 Komfort-Klassen: Standard – Komfort – Premium
🍴 Speisewagen: Ja
🚅 Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h

Am Gare du Nord

Toller Bahnhof – wie alle Pariser Bahnhöfe ein Sackbahnhof, mit endlos langen Bahnsteigen. In Europa der größte seiner Zunft. Als der Zug leer ist, schleiche ich mich für ein paar Fotos nochmal in einen Waggon. Die Reinigungskräfte sind aber auch schon am Werk, und ich will natürlich nicht unnütz im Wege stehen.

Am Ende der gen Norden verlaufenden Schienen des Bahnhofs werden diese von der Pont Saint-Ange überspannt. Die dort fahrende Metro der Linie 2 unterstreicht die urbane Ankunftsästhetik“ am Gare du Nord. Ein Grund mehr, nochmal bei Tageslicht wiederzukommen.

Metallbrücke mit türkisem Metro-Zug über Bahnhofsgleisen.
Die Pont Saint-Ange bei Tageslicht.

Als ich den Bahnsteig verlasse, stelle ich erstmals fest, dass in Paris „geboardet“ wird. Man läuft nicht frei auf den Bahnsteig und in den Zug, sondern passiert erstmal eine Ticket-Kontrollschranke.

Fast schweren Mutes verlasse ich die Bahnhofshalle und lasse mich alsbald von der monströsen Fassade inmitten des lebhaften 10. Arrondissement verzaubern. Der Blick über die Straße verrät mir direkt, dass ich in Paris angekommen bin. Die homogene Architektur, geschmückt mit den typischen Markisen der Cafés und Restaurants lässt keine Zweifel: Bienvenue à Paris!

Pariser Bürgersteig bei Regen im Dunkeln. Taxi-Reihe
Ankunft bei Nacht am Gare du Nord.

📍Paris – Gare du Nord
📫Adresse: 18 Rue de Dunkerque, 75010 Paris
🧭Koordinaten: 48.882778°, 2.356667°
Plus Code: V9J3+2W Paris, Frankreich

Wie geht es weiter?

Meine Unterkunft befindet sich ein bisschen außerhalb, im Vorort Clichy. Ich komme auch am späten Abend trotz Streiksituation bequem und effizient mit dem Bus 54, der auf dem Weg u. a. Montmartre und Pigalle durchquert, an mein Ziel. Generell sind die öffentlichen Verkehrsverbindungen in Paris bekanntermaßen sehr gut.

Anschluss am Gare du Nord

Metro: Linien 4 und 5
Metro-Station La Chapelle mit Linie 2: erreichbar über Fußgängerpassage
Bus: viele Optionen – die Station „Magenta – Maubeuge – Gare du Nord“ fahren die Linien 31, 54, 56, N02, N14 und N44

🎒Meine Tour durch Paris

Die Geschichte meiner Erlebnisse und Erfahrungen in Paris werde ich ausführlich in einem begleitenden Beitrag erzählen. Als leidenschaftlicher Zugreisenden betrachte ich natürlich auch meine besuchten Orte mit eigenen Augen. Freilich entzieht sich der wahrlich herausragende Eiffelturm auch meiner Aufmerksamkeit nicht. Von einer historischen Metro-Brücke aus gefällt mir der Blick auf die weltberühmte Ikone des Eisenfachwerks umso besser. Mit dieser Idee bin ich zwar nicht ganz alleine, aber auch nicht dem tiefsten Getümmel ausgesetzt.

Blick zum Eiffelturm mit Reiterskulptur im Vordergrund.
Aus allen Perspektiven ein Prachtwerk.

Nahezu unbemerkt wandel ich in der Stadt der Liebe auf den Schienen der Pariser Eisenbahn-Geschichte. Die stillgelegten Gleise der einstigen, legendären Ringbahn „Petite Ceinture“ sind an verschiedenen Orten für Spaziergänge und andere Freizeitaktivitäten zugänglich. An einigen Stellen ist deren Umgebung liebevoll hergerichtet. Ein schönes Beispiel für modernere, urbane Naherholungsgebiete.

Neben einigen berühmten Haupt-Sehenswürdigkeiten wie der erhabenen Sacre Coer und der widerstandsfähigen Notre Dame, berichte ich auch von schönen Brücken, Bahnhöfen, einem hippen Food & Drink Court und einer besonders erleuchteten Kunstausstellung.

Alte Eisenbahntrasse mit Eisenbrücke. Davor urbane Gartenanlage in Paris.
Auf den Schienen der Geschichte – La Petite Ceinture.

☞ Von meinen Erlebnissen in Paris erzähle ich in einem separaten Blogbeitrag.


2. Etappe: Paris – Barcelona

Meine Reise mit dem Zug nach Lissabon – genauer gesagt die Etappe nach Barcelona – ist zunächst erstmal quasi ins Wasser gefallen. Nicht, weil es in Paris am Tag meiner Ankunft ordentlich regnet. Sondern, weil ich bereits kurz nach der Abfahrt aus Düsseldorf die per E-Mail Nachricht erhalte, dass der gebuchte TGV ausfällt. März 2023: Streik in Frankreich. Zunächst bin ich noch etwas nervös, aber das Ganze löst sich schließlich in konstruktives Wohlgefallen auf. Am nächsten Morgen gehe ich direkt zum SNCF-Schalter im Gare du Nord und frage nach Alternativen.

Ich bekomme die Alternativen, am selben Tag der Zugbuchung eine Verbindung mit zwei Umstiegen – in Perpignan und Port Bou – zu nehmen. Oder die gebuchte Verbindung einen Tag später. Letzteres sei die sichere Variante. Also gut.
Ich verlängere meinen Aufenthalt in Paris um einen Tag und streiche eine Übernachtung in Barcelona. Leider gibt es für die Stornierung keine Rückerstattung. Immerhin ist die Umbuchung des Zugs umsonst.

Expressionistisches Gemälde eines Zugs, der durch Paris fährt.
Wenn man in Paris mal etwas länger warten muss: inspirierende Bahnhofskunst.

Welche Züge fahren nach Barcelona?

Täglich fahren drei TGV-Schnellzüge vom Pariser Bahnhof Gare de Lyon nach Barcelona-Sants. (Stand: Juli 2023)

Alternativ kannst du mit Zwischenstopp in Südfrankreich (Montpellier, Perpignon) und Portbou (Katalonien) etappenweise nach Barcelona reisen.

Triebzug des TGV Euroduplex 802 am Bahnsteig in Paris.
Letzter Halt – Katalonien.
Fahrplan der drei täglichen Züge vom Gare de Lyon nach Barcelona-Sants.
Zum Vergrößern 👉🏽Tabelle Klicken

Fahrplan für die TGV-Verbindung von Paris – Gare de Lyon nach Barcelona – Sants, aufgerufen am 16.7.2023 auf ➟www.sncf-connect.com. Dieser Fahrplan ist nur ein Beispiel für einen ausgewählten Tag! Preisspannen entsprechend aktueller Recherche (Stand Mai 2023) und sind ohne Gewähr.

Was ist zu beachten?

Tickets für den TGV sind an reservierungspflichtige Sitzplätze gebunden und daher begrenzt

✔ Fahrkarten für den TGV werden ab 3 Monaten vor Abfahrt verkauft

✔ Es gibt Kontingente an relativ günstigen Tickets (ab 131 €)

✔ Bei spontaner Buchung kann der Ticketpreis durchaus bei 229 € liegen

Am Gare de Lyon

Ich freue mich über das Vergnügen, von einem weiteren der großen Pariser Bahnhöfe abfahren zu dürfen. Der Gare de Lyon im 12. Arrondissement ist etwas jünger als der Gare du Nord und ist dank seiner reichlich dekorierten Fassade und dem 64-Meter hohen Uhrenturm eine Sehenswürdigkeit für sich. Innen ist der Bahnhof in 3 Hallen mit Bahnsteigen aufgeteilt. Die Halle, in dem der jeweilige Zug abfährt, wird auf dem Monitor in der Eingangshalle angezeigt.

Nahaufnahme Uhrenturm des Gare de Lyon.
Der Gare de Lyon ist sicher auch ein Hingucker für Eisenbahn-Muffel.


Ich fahre in Halle 2 ab und freue mich vor allem über das dort aufgestellte Piano, das ein virtuoser Musikant in behaglicher Manier zu bespielen weiß. Unter anderem eine Interpretation von „Knocking on Heaven´s Door“ erklingt in der Halle. Und auch das ein oder andere schöne Kunstwerk gestaltet den Abschied aus Paris angenehmer.
Auch hier ziehen sich die Bahnsteige in endlose Weiten. Im Regionalbereich kann ich mich ein wenig umsehen und mir schonmal die TGV-Züge mit der ungeliebten, offiziellen Bezeichnung „inOui“ von Nahmen anschauen.
Schließlich gibt es auch am Gare de Lyon ein Boarding-Prozedere. Geht aber schneller als erwartet. Also nix wie rein in meinen ersten TGV.

Schwarzes Klavier mit Hocker in Wartehalle des Bahnhofs
Gediegene Unterhaltung in Halle 2 am Gare de Lyon.

📍Paris – Gare de Lyon
📫Adresse: Pl. Louis-Armand, 75012 Paris
🧭Koordinaten: 48.844722°, 2.373611°
Plus Code: R9VF+PQ Paris, Frankreich

Im TGV (InOui) nach Barcelona

Ich bin nach pünktlicher Abfahrt um 9:38 h nun für knapp 7 Stunden im TGV Duplex Richtung Barcelona unterwegs. In diesem Zugtyp gibt es zwei Stockwerke, ähnlich wie in vielen deutschen Regionalzügen. Nur eben mit dem Charme des Fernreisens. Obwohl ich finde, dass es im TGV durchaus ähnlich eng zugeht wie im Regionalverkehr. Jedenfalls in der 2. Klasse. Ich sitze oben und habe einen Platz am Gang ergattert. Nicht völlig unbequem, aber eben auch nicht so komfortabel wie im Thalys, wie ich meine.

Selfie auf dem Sitz am Gang. Dennis von East Rail Stories
Zugfahren macht glücklich!

Dass ich keinen Fensterplatz ergattert habe, stört mich wenig. Denn ich laufe ohnehin die ganze Zeit durch den Zug von Fenster links zu Fenster rechts. Zwischendurch suche ich auch den Speisewagen mit seinen Panoramafenstern auf.
Auch auf der Speisekarte im TGV tauchen Biosiegel sowie Veggie-Gerichte auf. Allerdings belasse ich es selbst bei einem Kaffee und einem Erfrischungsgetränk.

Leeres Abteil im TGV 802 mit blauen Sesseln.
Nicht mehr taufrisch – aber ausreichend bequem.

Auch der TGV überrascht mich wenig hinsichtlich einer ruhigen und effizienten Fahrt. Die Strecke führt unter anderem über Nîmes und Montpellier – natürlich sind viele Business-Reisende an Bord, die zum Telefonieren die Gänge und Treppen aufsuchen. Eine sehr geschäftige Zugfahrt. Das Büro neben dem WC im Schnellzug. Ich schaffe es dennoch, mir ausreichend Platz an den Fenstern freizuschaufeln.

Kleine Schlange im sonst leeren Bordbistro.
Also, ich komme ja wegen der Fenster.

Die meiste Zeit während der Fahrt verbringe ich tatsächlich im Stehen. Von dem von morgendlichen Nebelschleiern umhüllten Landschaft Zentralfrankreichs, entlang der malerischen Lagunen-Seen an der Küste Südfrankreichs, bis durch die majestätischen Pyrenäen hinüber nach Spanien – genauer: Katalonien. Es gibt einfach keinen Grund, nicht aus dem Fenster zu starren.

Schneebedeckte Gipfel der Pyrenäen in der Ferne.
Wir nähern uns der Grenze. Die östlichen Ausläufer der Pyrenäen sagen ¡Hola!

Ich bin überrascht, wie voll der Zug bis zum Zielbahnhof Barcelona-Sants bleibt. Offenbar spielt die Eisenbahn hier auch bei internationalen Geschäftsreisen eine angemessene Rolle. Vielleicht mit aufsteigendem Potenzial?

Was kann der TGV (inOui)?
📶 Freies W-Lan: Ja (Züge von/nach Paris)
💺 Komfort-Klassen: 2. Klasse, 1. Klasse
🍴 Speisewagen: Ja
🚅 Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h

Am Bahnhof Barcelona-Sants

Die Einfahrt in Barcelona ist vergleichsweise unspektakulär. Es geht recht früh unter Tage und die Stadt wird sich mir erst später in ihrer vollen Pracht zeigen. Barcelona-Sants im Stadtteil Sants-Montjuïc ist der größte Bahnhof in Barcelona und der zweitgrößte Bahnhof Spaniens. Er ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Hochgeschwindigkeitszüge und Regionalzüge. Die meisten Gleise sind unterirdisch angelegt und auch die oberirdische Bahnhofshalle versprüht einen eher funktionellen Charme. Architektonisch attraktiver ist der Kopfbahnhof Estació de França, dem aber im Fernverkehr eine stetig abnehmende Bedeutung zukommt.

Haupteingang des kantigen Empfangsgebäudes von Barcelona-Sants.
Zweckmäßig und effizient – der Bahnhof Barcelona-Sants.

Die Empfangshalle von Barcelona-Sants erinnert mich mehr an einen Flughafen (oder an einen chinesischen Bahnhof) als an einen klassischen europäischen Bahnhof. Das liegt vor allem an den Absperrseilen und Sicherheitskontrollen, die infolge der Terroranschläge in Madrid im Jahr 2004 installiert wurden. Sicher ist sicher … aber eben auch etwas mechanischer.

📍Bahnhof Barcelona-Sants
📫Adresse: Pl. dels Països Catalans, 1, 7, 08014 Barcelona
🧭Koordinaten: 41.379167°, 2.140278°
Plus Code: 94HQ+HX Barcelona, Spanien

Wie geht es weiter?

Für Barcelona habe ich mir ein Hotel im Stadtteil Sants-Montjuïc gebucht – fußläufig vom Bahnhof entfernt. Da ich den Bahnhof durch den Hinterausgang verlasse und westlich der Halle zu dessen Vorderseite laufe, entziehen sich auch die Skulpturen und Leuchttürme am postmodernen Industriepark „Parc de l’Espanya Industrial“ nicht meiner Aufmerksamkeit. Der soll nicht ganz unumstritten sein, ist aber ein monumentaler Willkommensgruß in der Stadt der Kunst und Architektur.
Wenn du lieber eine Unterkunft im touristischen Zentrum von Barcelona beziehen möchtest, gibt es am Bahnhof auch gute Anschlüsse mit der U-Bahn.

Reihe stilisierter Leuchttürme am Parc de l'Espanya Industrial neben dem Bahnhof Barcelona Sants.
Entlang der Leuchttürme nach Sants-Montjuïc.

Anschluss am Bahnhof Barcelona-Sants

Metro: Linien L3 (u. a. 📍Plaça de Catalunya) und L5 (u.a. 📍Sagrada Família)
S-Bahn (Rodalies): R1, R2, R3, R4

🌍 Einen tollen Überblick zu den Rodalies-Zügen in Barcelona findest du auf ➟welovebarcelona.de

🌍 Wikipedia-Artikel über die Madrider Zuganschläge ➟wikipedia.org


🎒Meine Tour durch Barcelona

Durch den französischen Streik hat sich meine Ankunft in Barcelona um einen Tag verzögert, sodass mir für die Stadtbesichtigung nur ein Abend und ein Vormittag bleibt. Und ich bin überrascht, wie viel sich doch zu Fuß erschließen lässt – unter etwas Mithilfe der Metro.

Der erste Anlaufpunkt ist natürlich die beeindruckende Sagrada Família. Das Aushängeschild des Star-Architekten der katalanischen Modernismus-Bewegung, Antoni Gaudí. Es gibt natürlich noch einige weitere Gaudi-Highlights in Barcelona – ich musste mich leider entscheiden.

Nahaufnahme der Türme der Sagrada Familia bei blauem Himmel
Vielleicht das Highlight unter den Highlights – die ewig unvollendete Sagrada Familia.

Denn auch den schmucken Sackbahnhof Estació de França sowie den nahegelegenen, prunkvollen Parc de la Ciutadella samt der Passage zum Arc de Triomf möchte ich mir nicht entgehen lassen. Gerade während und nach Sonnenuntergang herrscht in diesem Teil der Stadt tolle Stimmung. Straßenmusik und tanzende Fans inklusive. Die Atmosphäre lässt mich erstmals auf dieser Reise die südeuropäische Gelassenheit spüren.

Empfangshalle der Estació de França in Barcelona. Im Vordergrund befinden sich hohe Säulen und Bögen. Die Halle ist mit Marmor und anderen dekorativen Elementen gestaltet und verfügt über eine große Uhr an der Wand.
Elegante Empfangshalle am Französischen Bahnhof.


Mein nächster Zug – in Richtung Madrid – fährt am nächsten Tag um 13:25 h ab. Was schaue ich mir am Vormittag an? Die Entscheidung fällt klar auf den südlichen Hausberg der Stadt – den Montjuïc. Nicht so weit weg, eine fantastische Aussicht auf Stadt und Hafen, und viele Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck. Darunter auch der leicht abseits gelegene Friedhof Cementiri de Montjuïc.

Nach der sportlichen Tour – auch entlang des Montjuïc-Schlosses und den eifrigen Bogenschützen im Schlossgarten – geht es wieder bergab. Die Treppen vor dem Museu Nacional d’Art de Catalunya, mit dem Blick über den Magischen Springbrunnen zum Plaça d’Espanya liefern ein monumentales Highlight zum Abschluss meiner Tour durch Barcelona. Hier ist nicht nur der Springbrunnen magisch. Ich habe schon viele schöne Plätze und architektonische Arrangements in anderen großen Städten gesehen. Doch diese Komposition ist beinah einmalig.

☞ Von meinen eiligen Erlebnissen in Barcelona werde ich in ➟einem eigenen Blogbeitrag erzählen.

Blick hoch zum Museu Nacional d'Art de Catalunya. Rechts ragen drei große Säulen in den Himmel von Barcelona.
Einmalige Komposition vor dem Museu Nacional d’Art de Catalunya.

3. Etappe: Barcelona – Santiago de Compostela (via Madrid)

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Vor nicht einmal 24 Stunden in Barcelona angekommen und mal schnell zum Frühstück den Hausberg Barcelonas bestiegen. Der Montjuïc misst zwar nur 173 Meter – aber mit allem drum und dran waren es schon 3 aktive Stunden bei praller Sonne. Also wird im Hotel noch fix das eingesalzene T-Shirt gewechselt und ab zum Bahnhof. Abfahrt ist um 13:25 h, und es wartet eine 8-stündige Zugreise quer durch Spanien auf mich. Ein echtes Highlight!

Lange, rote Backsteintreppe mit zwei Leuten in der Ferne. Kondensstreifen am Himmel.
Sportlich vor Abfahrt: Treppe zum Montjuic.

Das ganze Sicherheitsprocedere am Bahnhof Barcelona-Sants ist dann am Ende doch nicht so zeitintensiv wie befürchtet. Recht schnell darf ich mich auf den Weg zum unterirdischen Bahnsteig machen. Ich bin einigermaßen aufgeregt, denn in Madrid muss ich nicht nur umsteigen, sondern auch den Bahnhof wechseln. Aber erstmal wird die Fahrt im rasanten AVE genossen.

Welche Züge fahren nach Santiago de Compostela?

Wochentags gibt es ab Barcelona-Sants täglich drei Verbindungen im Schnellzug mit Umstieg und Bahnhofswechsel in Madrid
Montag, Dienstag, Donnerstag und Samstag gibt es eine weitere Verbindung mit Umstieg in Ourense
Samstag verkehrt nur die Verbindung (ab 9:30) über Ourense
Sonntag verkehrt nur die frühe Verbindung (ab 9:00) über Madrid

Selfie vor AVE-Triebwagen auf unterirdischem Bahnsteig.
Vorfreunde vor der Abfahrt in Barcelona.
Fahrpläne der 4 täglichen Zugverbindungen von Barcelona-Sant nach Santiago de Compostela. Bahnhofswechel in Madrid sind markiert.
Zum Vergrößern 👉🏽Tabelle Klicken

Fahrplan für Zug-Verbindungen von Barcelona nach Santiago de Compostela (abgerufen am 24.04.2023 auf ➟www.renfe.com). Dieser Fahrplan ist nur ein Beispiel für einen ausgewählten Tag! Ohne Gewähr.

Was ist zu beachten?

✔ Tickets für den AVE und ALVIA sind an reservierungspflichtige Sitzplätze gebunden und daher begrenzt

✔ Auch die Fahrkarten für die spanischen Schnellzüge werden mit flexiblen Preisen verkauft

✔ Die Ticketpreise für die Verbindungen über Madrid können zwischen ca. 50 € und 130 € (Basico-Tarif) schwanken

Fazit: Es lohnt sich unbedingt, frühzeitig zu planen und zu buchen!

🌍 Einen aktuellen Fahrplan zur Buchung von spanischen Zügen findest du auf der offiziellen Website ➟www.renfe.com

☞Schau dir zu diesem Abschnitt auch mein Video auf ➟YouTube an

Im AVE nach Madrid Atocha

Auch hier geht es pünktlich los. Noch schnell ein frohes Selfie vor der „Zugspitze“ und rein in das gute Stübchen. Ich bin tatsächlich geneigt, zu sagen, dass es mir im AVE im Vergleich zu den bisher gefahrenen, europäischen High-Speed-Zügen am besten gefällt. Es gibt großzügige Gepäckablagen, ebenso großzügige und bequeme Sitze, große Fenster (auch an den Türen) und ein helles Bord-Café.

Abteil der 2. Klasse im AVE Zug mit zwei Zweierreihen.
Auch die 2. Klasse im AVE gibt sich nobel.

Ich bilde mir auch einen Tick mehr Geräumigkeit ein. Aber das mag alles rein subjektiv sein. Ich habe es nicht geprüft. Ich fühle mich jedenfalls pudelwohl im AVE.
In der Standard-Klasse gibt es die übliche Anordnung von zwei 2er-Sitzreihen, in der Komfortklasse die noch behaglichere 2+1-Konformation mit etwas breiteren Sesseln. Renfe bietet auch einen Premium-Service an, bei dem Speisen und Getränke direkt am Platz serviert werden.

Dieser Streckenabschnitt ist einer der spannendsten auf der gesamten Reise mit dem Zug nach Lissabon. Denn die Fahrt quer durch das Land von der Ost- zur Westküste füllt meine geistige Landkarte Spaniens innerhalb weniger Stunden mit lebendigem Inhalt. Und zwar mit sehr wechselhaftem Inhalt.

Metall-Fächer zwischen den Abteilen im AVE
Recht geräumig ist er, der AVE.

Nach einem kurzen Blick auf die katalanische Küste fährt der Zug gnadenlos in Richtung des trockenen Landesinneren. Vor allem durch die Regionen Aragonien und Kastilien.
Anfangs durchstreifen wir noch ganz non-chalant die südlichen Ausläufer der aragonischen Pyrenäen und verlassen die Gebirgslandschaft hinter Saragossa ziemlich abrupt, um nun durch eine Tiefebene zu flitzen. Mit 330 km/h durch das Ebro-Becken gen Süden.

Die Steppen und Ackerfelder präsentieren eine bunte Mischung aus Grün- und Ockertönen – wohl ein Spiegel der Natur- und Kulturgeschichte dieser Region. Die regelmäßig verstreuten „grünen Kugeln“ – vermutlich irgendwas zwischen Wacholder, Olivenbäumen und Johannisbrotbäumen – lassen die Landschaft phasenweise wie aus einem Wildwest-Film erscheinen.

Spanische Steppen-Landschaft bei blauem Himmel.
Karge Landschaft in Aragonien.

Bevor wir uns aber auf die Zielgrade nach Madrid machen, geht es doch nochmal durch ein Gebirgsmassiv. Das Iberische Gebirge schaut plötzlich in vollem Stolz auf den Zug herab, der sich natürlich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Ich mich auch nicht. Vorbeirauschende Gebirgskämme haben ohnehin etwas Beruhigendes und sind für sich ein Grund für solche Zugreisen.
In diesem Moment hat der Begriff „Trans-Iberische Eisenbahn“ seine Bedeutung untermauert.

Hügellandschaft hinter einer Siedlung. Aus dem Zugfenster
Es geht durch das Iberische Gebirge.

Langsam fährt der AVE schließlich in den größten Bahnhof Spaniens ein – Madrid-Atocha. Ich blicke aufmerksam aus dem Fenster. Denn sehr viel mehr werde ich von der Hauptstadt nicht zu sehen bekommen.

Was kann der AVE?
📶 Freies W-Lan: Ja
💺 Komfort-Klassen: Standard – Basico/Elige Estándar, Komfort – Elige Confort/Prémium
🍴 Speisewagen: Ja
🚅 Höchstgeschwindigkeit: 330 km/h

Wie läuft der Bahnhofswechsel in Madrid?

Die große Herausforderung – wenn es denn wirklich eine ist – stellt die Organisation des Bahnhofswechsels dar. Der Nordwesten des Landes – also auch die Region Galicien – wird von dem zweiten großen Madrider Bahnhof im Norden der Stadt angefahren. Der Bahnhof Madrid-Chamartín-Clara Campoamor ist mit Madrid-Atocha über eine S-Bahn (Cercanías) verbunden, für die das gebuchte Zugticket nicht gültig ist. Nicht ohne weiteres jedenfalls!
Die Cercanías Bahnen fahren auf einer unteren Ebene des Bahnhofs, der Estación de Cercanías de Atocha, die einige Gehminuten von den Bahnsteigen der eintreffenden Fernzüge entfernt liegt. Der Bahnhof ist aber gut ausgeschildert und es gibt auch einen Fahrsteig, der den Transfer beschleunigt.

Irgendwann stoße ich auf einen Verkaufsschalter mit der Aufschrift „Renfe Cercanias Madrid„, wo ich mir ein Ticket für den Zug nach Chamartin für 1,70 € kaufe. Allerdings hätte ich das gar nicht tun müssen!
Denn mit dem gebuchten Zugticket erhält man an den Automaten einen freien Fahrschein. Ein Mann in gelber Weste steht dort auch zur Hilfe bereit, sodass man in null Komma nix an seinen Fahrschein kommt.

Danach ist alles ganz leicht. Die Bahnsteige sind dank der Ausschilderung auch gut zu finden, und am Schalter sagte man mir, ich könne alle Züge von Gleis 1 und 2 nehmen.

✔ Carcania-Linien Atocha-Chamartin: C1, C2, C7 und C10

💡Mein Tipp: Nach dem Ausstieg einfach der Masse zum Fahrsteig folgen und Ausschau nach der Cercanías-Ausschilderung halten! Dann an den Cercanías-Automaten eine Person in gelber Weste um Hilfe bitten. Das Ticket für den Bahnhoftransfer ist umsonst!

📍Bahnhof Madrid – Atocha
📫Adresse: Pl. del Emperador Carlos V, 28045 Madrid
🧭Koordinaten: 40.406528, -3.689373
Plus Code: C846+2M Madrid, Spanien

Am Bahnhof Madrid-Chamartín-Clara Campoamor

Der Cercanías zwischen Madrid-Atocha und Chamartin ist 15 Minuten unterwegs. Alles ganz entspannt. Ich habe also noch reichlich Zeit, mich am Bahnhof und dessen Vorplatz umzusehen. Madrid Chamartin ist ein noch junger Bahnhof, der zwischen 1970 und 1975 gebaut wurde und die Hauptstadt aktuell vor allem mit dem Norden und Nordwesten des Landes verbindet. Darunter auch die Eisenbahn-Hubs in der Region Galicien: Ourense, Vigo, A Coruna und Santiago de Compostela.

Seit 2020 trägt er stolz den Beinamen Clara Campoamor, zu Ehren einer feministischen Anwältin und Politikerin, die während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einige Erfolge für die Frauenrechte erwirkt hat.
Architektonisch wirkt der Bahnhof auf mich dagegen etwas steril und funktionell.

Vier Wolkenkratzer von Madrid, hinter den Bahnsteigen, mit einem Renfe Regionalzug.
Business-Kulisse am Bahnhof Madrid-Chamartín-Clara Campoamor.

Vor dem Bahnhof allerdings erwarten mich ein paar nette Highlights, die mir die Wartezeit deutlich verkürzen. Bizarr und fast bedrohlich liegen dort scheinbar hoch aufgerissene Eisenbahnschwellen, die von Wartenden auch als Sitzgelegenheit genutzt werden. Es handelt sich um eine Skulptur des baskischen Bildhauers Agustín Ibarrola. Sie stellt eine musikalische Bewegungssequenz aus 22 Schwellen dar, die in verschiedenen Höhen auf Haselnussstangen ruhen. Die Sequenz soll den Rhythmus des alten baskischen Instruments „Txalaparta“ symbolisieren.

Baskische Kunst in Madrid Chamartin. Skulptur aus hochgestellten Holzschwellen von Bahngleisen.
Eine rustikale wie musikalische, baskische Skulptur vor dem Bahnhof.

Unter der Unterführung dahinter finde ich im März 2023 zudem eine kleine Ausstellung mit historischen Informationen zur Erschließung Galiciens durch die Eisenbahn, mit Beiträgen zu den neuen High-Speed-Zugverbindungen. Die Erläuterungen zu den geologischen Besonderheiten und Herausforderungen in der Region lassen mich das Land und meine Reise noch besser verstehen. Zu diesem Thema werde ich auch noch einen gesonderten Artikel schreiben.

Und so neigt sich ein bildungsreicher Nachmittag dem Ende. Weiter geht‘’’s… nach Galicien.

Metallständer mit Plakaten unter einer Unterführung am Bahnhof.
Ausstellung zur Eisenbahn-Route nach Galicien.

📍Madrid-Chamartín-Clara Campoamor
📫Adresse: C. de Agustín de Foxá, 28036 Madrid
🧭Koordinaten: 40.472222°, -3.682222°
Plus Code: F8C9+R2 Madrid, Spanien

Im ALVIA nach Santiago de Compostela

Um 17:45 ist Abfahrt nach Santiago de Compostela. Der Anschlusszug gehört zu der Zugklasse ALVIA – also einer Art Intercity-Zug, der ebenfalls hohe Geschwindigkeiten erreicht. Mit Spitzen von 250 km/h ist der ALVIA auch gar nicht so viel schlechter als der AVE.
Die Züge können sowohl auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken als auch auf den klassischen Eisenbahnstrecken fahren. Dadurch verbindet der ALVIA auch kleinere Städte und ländliche Gebiete.

Bahnsteig in Madrid mit weißem Alvia Zug im Gleis. Schaffnerin vor einer Tür.
Weiter geht‘s mit dem ALVIA-Schnellzug.

Im Abteil der Standard-Klasse sieht es ähnlich aus wie im AVE – nur eben weniger schick. Befleckte, türkise Sitzbezüge statt Kunstleder. Auch hier je zwei Zweier-Sitzreihen und Vierer am Ende des Abteils. Ich habe sogar das Glück, dass der Zug nicht besonders ausgelastet ist, und ich phasenweise zwei benachbarte Vierer für mich und meine Fensterwechsel alleine habe. Der Schaffner weist zwar wundernd darauf hin, dass ich doch einen anderen Platz reserviert hätte, versteht aber meine Erläuterung „I just want to take some pictures„. Easy.

Leerer Viersitzer im ALVIA Zug mit blick durch das Fenster
Entspannte Reise im halb-leeren Schnellzug.

In puncto „Snack & Drink“ punktet der Zug auch mit einem gemütlichen Stehbistro. Hier ist die Fahrt über auch einiges los. Insbesondere nach Sonnenuntergang finden sich hier einige Fahrgäste zum Feierabend-Bierchen ein. Gute Stimmung.

Allein schon aufgrund der ungeahnte Beinfreiheit genieße ich diese Fahrt in den spanischen Sonnenuntergang. Während das bedächtige Verschwinden des Tageslichts hinter den sich nähernden Gebirgsketten dabei natürlich eine schöne Stimmung erzeugt, ist es dann aber auch bald vorbei mit dem schönen Ausblick.

Weitwinkel: Landschaft Aragonien mit leicht bewölktem Himmel
Ein wenig von der Landschaft kann ich noch bestaunen.

Nach 2 Stunden ist es zappenduster – irgendwo zwischen den Regionen Kastilien-Leon und Galicien. Auf dem Weg in die Finsternis konnte ich noch die ein oder andere für Kastilien typische Burg in der fernen Landschaft entdecken. Bei dem halb-bewölkten und doch blauen Himmel eine schöne Ästhetik.
Bei meinem Erfrischungsgetränk im Bistro verfolge ich noch das Vorbeirauschen der andeutungsweise sichtbaren Höhen und Tiefen der galicischen Kulisse. Mit etwas Verspätung rollt der Zug am Bahnhof von Santiago de Compostela ein.

Die längste der Etappen Richtung Lissabon habe ich geschafft. Mit großer Freude.

Was kann der ALVIA?
📶 Freies W-Lan: Kostenpflichtig
💺 Komfort-Klassen: Standard (Estándar), Konfort (1. Klasse)
🍴 Speisewagen: Ja
🚅 Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h

Am Bahnhof Santiago de Compostela

Der Bahnhof von Santiago de Compostela liegt am Rande des Stadtzentrums, nicht weit von der historischen Altstadt und der berühmten Kathedrale. Mit seiner kleinen, steinernen Säulenarkade vor dem Haupteingang und der ebenfalls in altem Stile gehaltenen Treppe zur Innenstadt macht das Gebäude durchaus was her.
Ansonsten ist es dann eben ein kleiner Provinzbahnhof, in dem man sich gut zurecht und schnell die Gleise findet. Nach den Bahnhöfen in Paris, Barcelona und Madrid fast ein kleiner Kulturschock.

Hauptgebäude des Bahnhofs Santiago de Compostela von oben. Bewölkter Himmel.
Vergleichsweise beschaulich – der Bahnhof in Santiago.

📍Bahnhof Santiago de Compostela
📫Adresse: Rúa de Santiago del Estero, 75, A, 15702 Santiago de Compostela
🧭Koordinaten: 42.8708 -8.5447°
Plus Code: VFC4+84 Santiago de Compostela, Spanien

Wie geht es weiter?

Santiago de Compostela ist mit seinen knapp 100.000 Einwohnern auch eine relativ kleine Stadt, in der zwischen Bahnhof und Kathedrale alles fußläufig erreichbar ist. Ich brauche zu meinem Hotel am Parque de Belvis knapp 20 Minuten. Auch zur Kathedrale ist es nicht weiter.
Es gibt auch öffentlichen Nahverkehr in Santiago. Da ich damit keine Erfahrung gemacht habe, lasse ich hier nur einen Link für die Recherche. Ich denke, die meisten werden dort keinen Bus brauchen.

🌍 Website der Touristeninformation von Santiago de Compostela ➟santiagoturismo.com

🎒Meine Tour durch Santiago de Compostela

Für mich sollte Santiago de Compostela ein kleiner bis mittelgroßer kultureller Höhepunkt werden. Denn immer mal habe ich ja mit dem Gedanken gespielt, den Jakobsweg – oder einen seiner vielen Varianten – zu laufen. So habe ich es nun immerhin geschafft, auf Gleisen zur Kathedrale von Santiago de Compostela zu pilgern. Dass ich mit meinem Camino auf Schienen jetzt als echter Pilger durchgehe, habe ich freilich nicht erwartet.
Auch hier ist meine Zeit für die Stadtbesichtigung knapp bemessen. Nur ein längerer halber Tag. Aber das wird reichen.

Aussicht auf stark bewölkte Landschaft bei Santiago de Compostela. Im Panorama eine moderne Brücke.
Bergsteigen zum Frühstück – auf dem Monte Viso.

Meine wesentlichen Ziele sind das Erklimmen eines der nahegelegenen Berge (auf dem mich einige kunstvolle Überraschungen erwarten) und die Teilnahme an der Pilgermesse um 12:00 h. Also, ähnlich wie bereits in Barcelona, Bergsteigen zum Frühstück und schnelle Katzenwäsche vor der Weiterfahrt. Und zwischendurch an prominenter Stelle der Frömmigkeit frönen.

Die vordere Fassade der Kathedrale von Santiago de Compostela mit den beiden hohen Türmen, umgeben von Wolken am Himmel.
Mehr Palast als Kirche – die Kathedrale von Santiago de Compostela.


Natürlich gehört auch die Besichtigung des palastartigen Komplexes der Kathedrale und der Gassen im historischen Stadtkern zum Programm. Ohne, dass es ein Programm ist. Denn auch bei knapp bemessener Zeit lasse ich mir den Freiraum, spontan und ohne Plan zu entdecken.

☞ Von meinen Erlebnissen in Santiago de Compostela erzähle ich in einem separaten Blogbeitrag. Schließlich gibt es dort – in und um die Altstadt – noch ein paar schöne weitere Orte zu entdecken. Auch mit wenig Zeit.


4. Etappe: Santiago de Compostela – Vigo

Mit sehr sehr vielen Eindrücken im Kopf geht es schon am Nachmittag weiter mit dem Zug in Richtung Portugal. Der letzte Halt vor der Grenze ist die galicische Küstenstadt Vigo. Eine Besonderheit dieser Region ist die spektakuläre Küstenformation. Wer an Fjorde und Schären denkt, ist mit seinen Gedanken ganz schnell in ➟Norwegen oder ➟Schweden. Doch auch hier, an der spanischen Atlantikküste gibt es ebensolche Formationen. Hier nennt man diese Buchten Rías. Die unteren vier Buchten an der galicischen Küste bilden die Rías Baixas (galicisch), bzw. Rías Bajas (Spanisch) – die unteren Rías. Und Vigo liegt an der … ? Exakt! … Rías de Vigo.

Ausschnitt der westlichen Landkarte von Spanien ohne Portugal. Eine Lupe zeigt auf Galicien, mit Santiago de Compostela, Vigo und Ourense.
Galicien im Nordwesten von Spanien.

Warum geht es eigentlich in das wenig bekannte Vigo?
Die fjordige Landschaft ist zwar sehr reizvoll und auch die Anreise wert. Aber der Grund, nach Vigo zu reisen, ist natürlich die Tatsache, dass von dort aus der internationale Zug nach Porto fährt: der Trencelta.

Welche Züge fahren nach Vigo?

Von Santiago nach Vigo ist es nicht weit, und es verkehren – je nach Tageszeit – stündlich bis halbstündlich Regionalzüge und Züge des Typs „Media Distancia“ (MD). Der Regionalzug ist ca. 1:30 h unterwegs, während der MD in 50 Minuten (mit weniger Stopps) in Vigo eintrifft.
Beachte, dass der Regionalzug den Bahnhof Vigo Guixar ansteuert, während der MD-Zug am City-Bahnhof Vigo Urzaiz hält.

☞ Wenn du also direkt weiter nach Porto fahren möchtest, ist es sinnvoller, im Regionalzug anzureisen.

Renfe Triebwagen am Bahnsteig von Santiago. MD Zug nach Vigo.
Nächste Station Vigo.

Im spanischen Regionalzug nach Vigo

Auf dieser Fahrt schalte ich komfortmäßig eine Gang runter. Oder zwei Gänge. Ich entscheide mich für den Regionalzug, um vielleicht ein wenig mehr von der Umgebung mitzubekommen. Etwas gemächlicher eben. Im Inneren des Zugs ist es den Erwartungen gemäß gemütlich. Ich habe einen Fensterplatz in einem Vierer – stehe aber ohnehin bald auf, um mir die Küste an der rechten Fensterseite anzusehen. Hier sehe ich auch keinen Speisewagen oder extra Gepäckablagen. Aber die meisten reisen natürlich auch mit wenig Gepäck. Es wird gependelt.

Zwei leere Sitze am Vierer mit Tisch im Renfe Regionalzug nach Vigo.
Auch zum Arbeiten geeignet – ein 4er im Regionalzug.

Auf dieser Fahrt meine ich, den intensivsten Eindruck der Region Galicien zu bekommen, deren keltischen Einfluss ich mir einbilde, in den vorbeirauschenden Gebäuden zu erkennen. Jedenfalls erinnert mich die rustikal-simple Steinarchitektur mehr an Großbritannien und Irland als an andere spanische Orte. Nicht unbedingt speziell keltisch. Aber gerade bei dem herrschenden Regenwetter sehr stimmungsvoll.

Spannender wird es jedoch später, wenn es an der Küste entlang geht. An den berühmten Rías, deren Buchten den Eindruck erwecken, als wären sie von Menschenhand erschaffen, um den Atlantik zu zähmen.

Die Bucht "Ria de Vigo" im Weitwinkel bei wolkigem Himmel.
Tiefe Buchten der Rias prägen die Küste Galiciens.

Bei der Einfahrt in Vigo fallen mir einige künstlich angelegte, quadratische Inseln in der Bucht auf, die mich aus der Distanz an kleine Bohrinseln denken lassen. Tatsächlich handelt es sich um Zuchtanlagen für Austern und Muscheln. Diese Bateas bestehen aus metallischen Rahmen, an deren Unterseite Netze befestigt an, an welchen die Muscheln in ihrem natürlichen Habitat gedeihen können. Die Produkte werden in der Stadt in einigen Seafood-Restaurants im alten Fischerviertel der Altstadt feilgeboten.

Das letzte Highlight der Fahrt ist die Passage der beeindruckenden Puente de Rande, welche die beiden Seiten der Ria de Vigo miteinander verbindet. Und so ist auch diese Etappe geschafft. Einfahrt am Hafen – im Bahnhof Vigo Guixar.

Am Bahnhof Vigo Guixar

Vigo Guixar ist sicher keine Schönheit unter den Bahnhöfen. Er wurde einst als Provisorium gebaut, ist aber für den Regionalverkehr nach wie vor von großer Bedeutung. Ein funktioneller Betonklotz mit bunt gefliester Vorderseite. Der moderne Bahnhof Vigo Urzaiz ist deutlich attraktiver und näher am Geschehen. Wenn du eine Übernachtung in Vigo planst, könnte die Anfahrt mit einem Media Distancia-Zug daher durchaus die angenehmere Option sein.

Betongebäude des Bahnhofs Vigo Guixar. Vorderseite mit Bunter Glasfassade.
Bunter Betonklotz – Vigo Guixar.

📍Vigo Guixar
📫Adresse: Rúa do Areal, 36201 Vigo
🧭Koordinaten: 42,23941|-8,71209
Plus Code: 67QQ+P5, Vigo, Pontevedra, Spanien

Wie geht es weiter?

In Vigo habe ich eine Unterkunft in der Innenstadt, nahe der zentralen Straße Gran Via gebucht. Zu Fuß sind es laut Google Maps 16 Minuten. Pustekuchen. Vigo ist nicht nur eine Hafenstadt, sondern auch eine Bergauf-Stadt. An einem Hang gelegen. Es geht vom Hafen aus kontinuierlich nach oben. Und als ich denke „Cool, jetzt bin ich oben!“, taucht noch eine Steigung vor mir auf. Aber das rasche „Bergsteigen“ bin ich ja bereits aus Barcelona und Santiago gewohnt. Top fit bin ich!

Elektronischer Gehweg in Vigo bei Dunkelheit. Rote, pinke und orange Überdachung wird angeleuchtet.
Habe ich erst später entdeckt: Laufbänder „Vertical Vigo“.

Anschluss am Bahnhof Vigo Guixar

Gegenüber des Bahnhofs (links) gibt es auch eine Bushaltestelle. Die Busse werden dort nach dem Verkehrsunternehmen „Vitrasa“ genannt. Die Nutzung von Bussen halte ich für einen touristischen Besuch im überschaubaren Vigo allerdings nicht für notwendig. Trotz der Steigungen. Vorausgesetzt natürlich, du bist körperlich nicht beeinträchtigt.
Die Online-Informationen zu den Bussen finde ich auch nicht wirklich hilfreich. Ich verweise aber auf den folgenden Link.

🌍 Website der Touristeninformation von Vigo ➟www.turismodevigo.org


🎒Meine Tour durch Vigo

In der wichtigsten galicischen Hafenstadt habe ich nun sogar einen vollen Tag Zeit. Zunächst zweifle ich, ob ich nicht die Prioritäten ein wenig falsch gelegt habe. Aber schließlich ist die Blogosphäre ja voll von Barcelona und Camino. Und Vigo stufe ich mal als Geheimtipp ein – und zwar zu Recht, wie sich rausstellen wird.

Balkon in Vigo, von dem ein lila Banner hängt. Darauf ist eine rosa Krake gemalt.
Viel marine Symbolik in Vigo.

Ich entdecke Vigo weitgehend auch beim zufälligen Schlendern, im Rahmen einiger gesetzter Landmarken, über die ich mich im Vorfeld informiert habe. Denn es gibt durchaus Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen sollte – und die auch die Anreise lohnen.
Insbesondere unterschiedliche Aspekte der galicischen Geschichte lassen sich in den Festungen Castillo de San Sebastián und Monte do Castro nachvollziehen. Die „Seeschlacht bei Vigo“ ist hier nur ein Stichwort. Welche Rolle spielte Vigo bei der internationalen Telekommunikation? Und was hatte Fidel Castro mit Galicien am Hut?

Bronzeskulptur eines Emigranten mit Koffer  am Hafen von Vigo. Dahinter Skulpturen seiner Familie.
Auf dem Weg in ein neues Leben.

Am Hafen von Vigo gibt es einen Pier, an dem viele dieser Geschichten erzählt werden – vor stimmungsvoller Kulisse. Ich beobachte Fährboote, die Pendler:innen über die Ria transportieren. Ich nutze die Gelegenheit selbst aber nicht. Schlechtes Wetter ohne Sicht.
Stattdessen erkunde ich die kleine und doch schöne Altstadt samt des alten Fischerviertels, lerne über die Reconquista 1809 und lausche den spannenden Geschichten, die mir die Plätze des Viertels erzählen.

☞ Von meinen Entdeckungen in Vigo an einem Tag erzähle ich ausführlich in einem eigenen Beitrag ➟Vigo Sehenswürdigkeiten

5. Etappe: Vigo – Porto

Die meisten Streckenabschnitte waren bisher ja wirklich schön. Und dieser Trend wird auch auf dem Weg mit dem finalen Zug nach Portugal nicht abreißen. Und es ist aufregend. Denn die große Frage vor der Reiseplanung war ja, ob es eine aktive und direkte Zugverbindung zwischen Spanien und Portugal gibt.

Welche Züge fahren nach Porto?

Und im Norden Spaniens verkehrt tatsächlich der internationale Regionalzug Celta (Trencelta), der die Bahnhöfe Vigo-Guixar und Porto-Campanhã miteinander verbindet. Ein Joint Venture zwischen dem portugiesischen Eisenbahnunternehmen CP und dem spanischen Pendant Renfe. Das Spannende an diesem Zug, der seit dem Jahr 2013 den Namen Celta trägt: Er ist wirtschaftlich offenbar keineswegs profitabel, und ließ sich phasenweise nur unter Protest in Betrieb halten. Für mich eine Art Kulturförderung.

Selfie vor dem gelben Triebwagen des Celta Zugs in Vigo.
Dennis East Rail Stories
Fröhlich vor der Abfahrt des Celta nach Porto.

Es verkehren zwei Zugpaare pro Tag – morgens und abends. Die Ticketpreise liegen bei 11,95 €. Ich erstehe auf der Renfe-Website sogar ein noch günstigeres Ticket zum „Promo+“-Tarif. Der Celta ist schließlich 2:22 h von Vigo nach Porto unterwegs – dabei nicht vergessen, dass Portugal in einer neuen Zeitzone (!!!) liegt und wir mit der Reise eine Stunde vom Tag gewinnen.

Fahrplan der 2 täglichen Celta Züge zwischen Vigo Guixar und Porto Campanha.
Zum Vergrößern 👉🏽Tabelle Klicken

Fahrplan für Zug-Verbindungen von Vigo nach Porto (abgerufen am 26.04.2023 auf ➟www.renfe.com). Dieser Fahrplan ist nur ein Beispiel für einen ausgewählten Tag! Ohne Gewähr.

Im Zug nach Porto – Celta

Und aufgeregt bin ich, als es losgeht. Der Zug fährt pünktlich in Vigo-Guixar ein und ab – auch hier enthält das Ticket eine Platzreservierung. Da der Zug aber nur so halb besetzt ist, herrscht mehr oder weniger freie Platzwahl. Viele, wenn nicht die meisten Mitreisenden sind ausländische Touris wie ich. Einige sind gleichwohl begeistert. Andere ersparen sich die tolle Aussicht aus dem Fenster, indem sie die Fahrt über den Schlaf der Gerechten abhalten.
Nach ca. 1,5 Stunden kommt etwas Unruhe auf, weil auf dem (spanischen) Ticket die Ankunftszeit in Porto entsprechend der portugiesischen Zeitzone angegeben ist: 10:20 h. Alles gut. Stellt alle eure Uhren zurück! Wir haben gerade erst die Grenze passiert.

Zugabteil im Zug Celta Porto. Blaue Sitze in zwei Zweierreihen

Eine schöne Grenze. Spanien und Portugal sind im Norden auf natürliche Weise durch den Fluss Río Miño getrennt, der im Portugiesischen Minho geschrieben wird. Ich habe das Glück, zur rechten Zeit aufmerksam zu sein, und die Grenzüberfahrt mitzuerleben. Ich finde sowas immer spannend und bin bekennender Grenztourist – notorischer Grenzgänger.
In Porto werde ich später lernen, dass der Minho zu den prägenden Quellen der nordportugiesischen Kulturgeschichte zählt und als solcher auch namentlich an prominenter Stelle honoriert wird.

Grenzgang auf dem Weg mit dem Zug nach Portugal. Der breite Fluss Minho mit grünen Büschen und Nebelschwaden am Ufer.
Der Grenzfluss Minho.

Vielleicht weniger legendär, und doch auch ein Erlebnis ist die Überfahrt über den Lima-Fluss, etwas weiter im Süden die Strecke kreuzend. Aber eigentlich kann kommen, wer will. Zugfahrten über Flüsse sind immer toll.

Und zwischen Minho und Lima führt die Strecke entlang der wilden Atlantikküste. Hier solltest du zusehen, einen Fensterplatz auf der rechten Seite zu ergattern. Wie gesagt – allzu voll ist es wohl meistens nicht.

Am Bahnhof Porto-Campanhã

Und dann wird es spannend. Die Umgebung nimmt urbanen Charakter an. Großstadt in Verzug. Über eine Brücke erreichen wir mit dem Celta Porto, die Stadt der 6 Brücken – Einfahrt im Bahnhof Campanhã.
Die Estação de Campanhã ist neben São Bento einer der beiden Fernbahnhöfe in Porto. Er liegt ein wenig dezentral im Osten der Stadt, wurde im Jahr 1875 eröffnet und ist heute der wichtigste Bahnhof und Knotenpunkt im Norden Portugals. Zentral für den gesamten Güter- und Reiseverkehr der Strecken Linha do Norte, Linha do Minho und Linha do Douro.

Hauptgebäude vom Bahnhof Campanha mit schöner Fassade von vorne.
Willkommen in Porto-Campanhã.

Ankunft ist in der großen Halle mit den Bahnsteigen – diese wirkt auch von außen noch wenig charmant. Um die Ecke finde ich aber das Hauptgebäude mit einer deutlich reizvolleren Fassade. Willkommen in Portugal!

📍Porto-Campanhã
📫Adresse: Largo da Estação, 4300-173, Porto
🧭Koordinaten: 41.1496° N, 8.6108° W
Plus Code: 4CX7+WJ Porto, Portugal

Wie geht es weiter?

Der Bahnhof Porto-Campanhã ist über die Metro und Busse gut an die City und andere Stadtteile angebunden. Am Ticketschalter besorge ich mir als Erstes ein Tagesticket „Andante Tour 1“ für Bus und Metro und mache mich mit dem Bus auf den Weg in meine Unterkunft im benachbarten Stadtteil Bonfim.
Ich frage auch nach der „Porto Card„. Ein touristisches Angebot, mit dem man sowohl Öffis nutzen, als auch einige Sehenswürdigkeiten kostenlos besichtigen kann. Man sagt mir allerdings, dass diese nur am Bahnhof São Bento zu erhalten sei.

Porto Andante 1 Tour Ticket

Anschluss am Bahnhof Porto-Campanhã:

Metro: Linien A, B, C, F – alle Linien fahren zur zentralen Station „Trindade„, wo du in Linie D (u.a. São Bento) umsteigen kannst
Bus: Linien 205, 206, 207

Andante Tour Card:
Das „Tagesticket“ gibt es in zwei Varianten
1. Andante Tour 1 ist für 24 Stunden nach der ersten Validierung gültig und kostet 7,00 €.
2. Andante Tour 3 ist für 72 Stunden nach der ersten Validierung gültig und kostet 15,00 €.


🌍 Für eine Übersicht zur Nutzung der Metro in Porto empfehle ich dir den Artikel auf ➟www.reise-dich-frei.de

Bahnsteig am Bahnhof Porto-Sao Bento. Blick in Richtung Eisenbahntunnel.
Das eigentliche Eisenbahn-Highlight in Porto – Bahnhof São Bento.

📍Porto São Bento
📫Adresse: Praça de Almeida Garrett, 4000-069 Porto
🧭Koordinaten: 41.145556, -8.610333
Plus Code: 49WR+55 Porto, Portugal

🎒Meine Tour durch Porto

Die Besichtigung von Porto ist ein Festival der Entdeckungen und Inspirationen. Die Stadt an der Douro-Mündung, Stadt der Steilküsten, Stadt des Portweins, das ➟Stockholm des Südens. Für welche Umschreibung man sich auch immer entscheidet. Porto ist eine so vielfältige und kunstvolle Stadt, dass es sich mir quasi verbietet, sie mit einem straff strukturierten Reiseplan zu erkunden. Natürlich gibt es auch hier die großen „Must-Sees“. Aber die entgehen dir eh nicht. Man mache sich einfach einmal auf den Weg zum Bahnhof São Bento, genieße die Eindrücke in und um die historische Altstadt samt Kathedrale, Ribeira-Viertel und der Brücke Luís I.

Panorama über den Douro von Aussichtspunkt. Links stillgelegte Eisenbahnbrücke von Gustave Eiffel. Hinten moderne Autobrücke.
Von wo auch immer man auf den Douro blickt – Porto und seine Brücken bezaubern.


In meiner gewählten Planlosigkeit stoße ich in Porto zudem auf weniger prominente Ecken, ganz abseits des Trubels. Ich begebe mich auf die Spuren einer historischen Eisenbahnlinie und komme auch dem aktiven Schienenverkehr sehr nahe. Der Linienbus 500 bringt mich in das benachbarte Matosinhos, wo ich mich von der atlantischen Felsküste bezirzen lasse. Insgesamt eine tolle und spektakuläre Verbindung aus Natur und Kultur.

☞ Einen ausführlichen Bericht über meine Entdeckungen in Porto findest du in einem eigenen BeitragMein Porto Städtetrip |Ohne Plan

🎒Porto Ausflug: Mit dem Zug von Porto ins Douro-Tal

Als leidenschaftlicher Zugreisender ist es natürlich Pflichtprogramm, von Porto aus mit der Bahn ins Douro Tal zu fahren. In die Wiege des Portweins. Dafür plane ich eine Übernachtung ein, sodass ich auch ein wenig durch die wunderschöne Hügellandschaft wandern kann. Und dabei habe ich auch noch das Glück, bei traumhaftem Wetter unterwegs sein zu dürfen – eine überwältigende Erfahrung.

Zug fährt am Douro entlang des Douro Valley. Steinküste und Ufer spiegeln sich im Wasser.
Mit dem Zug durch zauberhafte Landschaften im Douro Valley.

Ich wusste ja, dass die Strecke sehr schön sein soll, aber die Landschaften setzen auf meine Erwartungen dann doch noch einen drauf. Ich habe auch das Glück, in einem der klassischen Züge fahren zu dürfen – mit Fenster offen. Die Strecke wird mitunter nämlich auch von den modernen, gelben S-Bahnen bedient, die etwas weniger Eisenbahnromantik versprühen.

Die Fahrt von Porto bis zum Endbahnhof in Pocinho dauert insgesamt ca. 3 Stunden, inklusive der auf dieser Strecke üblichen Verspätung. Auf der Rückfahrt lege ich einen Halt in Tua ein. Mitten im Niemandsland. Auch hier begebe ich mich auf die Pfade der nordportugiesischen Eisenbahn-Geschichte.


Von meinen Abenteuern auf der „Linha do Douro“ erzähle ich in diesem Beitrag Mit dem Zug ins Douro Tal


Meine Route mit dem Zug durch Portugal

Mit dem Zug nach Lissabon: Bunte Karte von Portugal mit Landmarken für Porto, den Douro, Aveiro, Coimbra und Lissabon.

6. Etappe: Porto – Aveiro

Das erste Ziel der Reise ist geschafft: Ich bin mit dem Zug nach Portugal gereist. Von Porto aus könnte ich den Sack eigentlich schon zu machen und direkt weiter mit dem Zug nach Lissabon fahren. Auf dem schnellsten Wege: Der Schnellzug Alfa Pendular bringt dich für 32 € in 3 Stunden von Porto direkt nach Lissabon. Mindestens 5-mal am Tag – und dazwischen fahren noch Intercity-Züge, die auch nur 3:23 h unterwegs sind.

Zum FahrplanMit dem Zug von Porto nach Lissabon

Aber ich entscheide mich, mir auf dem Weg noch einige weitere Orte anzusehen. Zunächst geht es also in die Lagunenstadt Aveiro – bekannt für ihre Kanäle und Salzbecken. Und für ihre Instagramability 

Selfie am Sao Bento Bahnsteig vor den Tunneln.
East Rail
Ein bittersüßer Abschied aus Porto.

Im Pendlerzug nach Aveiro

Aveiro liegt nur ca. 70 km südlich von Porto und wird noch von den Pendlerzügen (Urbano) von Porto aus angefahren. Eine Art S-Bahn. Das Ticket kostet 3,55 € und die Fahrt ab São Bento dauert 1:21 h. Insofern wäre Aveiro auch ein bequemes Ziel für einen Tagesausflug von Porto.
Allerdings ist die Zugfahrt, oder S-Bahn-Fahrt auch die am wenigsten spannende aller Etappen. Es ist eben klassischer Berufsverkehr mit 15 Zwischenstopps. Dafür ist die Ankunft in Averio umso erquickender. Denn dort werde ich an einem hübschen, kleinen Bahnhof begrüßt.

Leute beim Einstieg in Urbano Zug. Rote Vierer-Sitze
Normaler Pendelbetrieb auf dem Weg nach Aveiro.

Am Bahnhof Aveiro

Nach dem schmuckvollen Bahnhof São Bento ist der kleine, mit zahlreichen Azulejos geschmückte Bahnhof von Aveiro ein weiteres eisenbahnerisches Highlight. Das alte Bahnhofsgebäude ist rundum mit den blauen Fliesen dekoriert, welche Szenen aus dem traditionellen Leben und der regionalen Kultur darstellen. Daneben wurde im Jahr 2005 ein modernes Gebäude errichtet, das heute dem operativen Betrieb des Bahnhofs dient. Dort befinden sich auch Cafés und andere Geschäfte für die Reisevorbereitung und Zeitüberbrückung.

Aveiro Bahnhof: Frontansicht der weißen Empfangshalle mit blauen Azuljeros,
Portugiesische Bahnhöfe besänftigen die Seele.

📍Bahnhof Aveiro
📫Adresse: R. Dr. João de Moura 2, Aveiro
🧭Koordinaten: 40.643461°, -8.6405°
Plus Code: J9V5+9Q Aveiro, Portugal

Wie geht es weiter?

Der Bahnhof liegt nicht direkt im historischen Stadtkern von Aveiro. Allerdings sind es auch nur 15 Minuten zu Fuß, die ich brauche, um in der Altstadt anzukommen. Es verkehren aber auch Busse in Aveiro.
Der Bus, der vom Bahnhof aus zu der berühmten Costa Nova (Ticket im Bus: 2,45 €) fährt, hält auch an der Haltestelle „Galitos“, nahe dem zentralen Kreisel.

🌍 Für weitere Informationen zu den Bussen in Aveiro kannst du auf der Seite des Busunternehmens schauen➟www.transdev.pt

🎒Meine Tour durch Aveiro

Nach dem Check-in im Hostel steige ich direkt in eins der legendären Moliceiro-Boote, die bis ca. 17:00 h unterwegs sind. Die Fahrt wird auch äußerst unterhaltsam kommentiert. Ich finde zwar nicht, dass die Bezeichnung „Portugiesisches Venedig“ der ➟venezianischen Majestätik gerecht wird. Aber Aveiro hat neben den 3 Kanälen auch seine anderen, lieblichen Attraktionen. Vor allem die eingestreuten Jugendstil-Häuser und die zahlreichen, geschmackvolle Streetart-Projekte. Und auch die frivolen Bildchen auf den Booten reizen meinen Humor ein klein wenig…. ob das wohl noch zeitgemäß ist?

Moliceiro Boote auf einem Kanal in Aveiro. Frivoles Bild an Bootsspitze zeigt Frau mit flatterndem Rock und Priester, der ihr auf den Hintern schaut.
Lokale Schifffahrt mit traditionellem Humor.

Allerdings sind im Rahmen der Bewerbung Aveiros als europäische Kulturhauptstadt 2027 aktuell einige (laute) Bauarbeiten im Gange – u.a. im berühmten Fischmarkt in der Altstadt. Einige Info-Schilder an kulturellen Sehenswürdigkeiten sind aber bereits fertig.

Und um schließlich auf Instagram mithalten zu können, habe ich auch einen Ausflug im Linienbus zu den bunt-gestreiften Häusern an der Costa Nova unternommen. Dieser Teil der Atlantikküste ist auch wegen der schönen Dünen sehenswert – auch bei Wind und Wetter. 

Von meinen Erlebnissen in Aveiro erzähle ich bald ausführlich in einem eigenen Beitrag.

7. Etappe: Aveiro – Coimbra

Die altehrwürdige Universitätsstadt in Zentrum Portugals hatte ich ja eigentlich gar nicht auf meinem Reiseplan. Während meiner Reise erreichen mich jedoch zahlreiche Empfehlungen, in Coimbra einen Halt einzulegen. Dem Rat bin ich glücklicherweise gefolgt.
Und von Aveiro aus ist es erneut nur eine kurze, einstündige Fahrt im Regionalzug. Eine Reise in die akademische Geschichte des Landes.

Gelber Triebwagen am Bahnsteig in Aveiro.
Regionalzug Richtung Coimbra-A.

Im Regionalzug nach Coimbra

Das Ticket für den Zug nach Coimbra kostet mich lässige 5,40 €. Und auch Komfort-technisch geht es nun wieder aufwärts. Immerhin fahre ich jetzt in einem portugiesischen Regionalzug statt mit der S-Bahn weiter. Es gibt eine ordentliche Gepäckablage über den Sitzen, in die auch mein großer Rucksack passt. Und auch die Sitzplätze selbst sehen einladender aus – in für mich ungewöhnlicher Anordnung. Es gibt neben den gewöhnlichen Viersitzern auch (und vor allem) Sechser-Sitzgruppen. Eine effiziente Raumnutzung.

Halbleerer Waggon mit sechser-Sitzreihen.
Regionalbahn nach Coimbra.

Da in meinem Sechser und mir gegenüber ein etwas creepiger Typ Platz nimmt, der irgendwann auch nervös im Waggon auf und ab läuft, setze ich mich auf eine der Seitenbänke für die Radfahrer. Der Zug ist ohnehin recht leer und niemand mit dem Rad oder ähnlichem Gefährt unterwegs.

Auch diese Fahrt ist schon bald zu Ende, und auch hier deutet sich bereits beim Ausstieg am Bahnhof Coimbra-A ein weiteres Highlight an.

Am Bahnhof Coimbra-A

In Coimbra gibt es übrigens zwei wichtige Bahnhöfe: den zentral gelegenen Bahnhof Coimbra (oder Coimbra-A) und den nördlich der Innenstadt gelegenen Bahnhof Coimbra-B. In den allermeisten Fällen ist es günstiger, in Coimbra-A auszusteigen. Wenn du aus dem Norden kommst, solltest du also aufpassen, dass du den Zug nicht bereits in Coimbra-B verlässt. Es sei denn, du möchtest hier direkt umsteigen. Denn Coimbra-B ist unter anderem der Abfahrtsort der Schnellzüge nach Porto und Lissabon!

Ausschnitt aus Karte von Coimbra mit bunter Markierung von "Fern Bahnhof Coimbra-B", "Regional Bahnhof Coimbra-A" und "Universität Coimbra"
Der Bahnhof Coimbra-A liegt am historischen Stadtkern von Coimbra. (Basiskarte erstellt von Google My Maps)

Ich gehe also am Bahnhof Coimbra-A von Bord und bin wieder einmal direkt begeistert von dem Charme des Empfangsgebäudes. Das Bauwerk mit dem kantigen, neu-manuelinischen Portal stammt aus dem Jahr 1885. Mit den sanften Pastelltönen erinnern mich die Seitenfassaden ein klein wenig an die imposanten Bahnhofsgebäude auf der Strecke der ➟Transsibirischen Eisenbahn.

Empfangsgebäude Coimbra-A mit neobarocker Fassade.
Wieder einmal ein schöner Empfang – Bahnhof Coimbra-A.

📍Bahnhof Coimbra-A
📫Adresse: R. António Granjo 414, 3000-024 Coimbra
🧭Koordinaten: 40.208767°, -8.43205°
Plus Code: 6H58+VP Coimbra, Portugal

Wie geht es weiter?

Der Bahnhof Coimbra-A liegt praktisch direkt am Rande der Altstadt. Zu meinem Hostel am Praça República sind es laut Google Maps ca. 20 Minuten zu Fuß. Das nehme ich gerne in Kauf. Allerdings ist es ein klein wenig anstrengend, weil Coimbra nun mal eine hoch gelegene Stadt oberhalb des Mondego-Flusses ist. Und es geht vom Bahnhof aus bergauf.
Es gibt auch öffentlichen Busverkehr in Coimbra. Diesen habe ich jedoch selbst nicht in Anspruch genommen. Daher empfehle ich dir einen Blick auf die Website des Anbieters.

🌍 Website des städtischen Verkehrsdiensts von Coimbra ➟www.smtuc.pt

🎒Meine Tour durch Coimbra

Wieder einmal gönne ich mir nur einen knappen Tag Zeit für die Besichtigung. Aber ich bin ja mittlerweile geübt in effizient-planlosen Stadterkundungen. Und auch in der Kürze bin ich doch ziemlich beeindruckt von all den rustikalen Kirchen und Klöstern, die Coimbra zieren. Coimbra ist nicht nur eine der ältesten Städte Portugals, sondern auch das akademische Zentrum des Landes.
Daher überwältigen mich vor allem die Gebäude der Universität mitsamt ihrer pompösen Bibliothek Joanina.

Coimbra Universität. Absolventinnen in schwarzer Montur werfen Roben vor dem Universitätspalast in die Höhe.
Die Tradition wird gewahrt im akademischen Coimbra.

Es ist allerdings ein bisschen sportlich, die Stadt mit ihren Aufs und Abs zu Fuß zu besichtigen. Aber es lohnt sich unbedingt. Besonders auch wegen des malerischen Panoramas auf den Fluss Mondego. In Coimbra lerne ich Portugal auch als ein Land der schönen Aquädukte kennen. Und der botanischen Gärten.

»Weitere Informationen zu den Sehenswürdigkeiten von Coimbra sowie wertvolle Reisetipps findest du im Beitrag ➟Coimbra Städtereise auf gooutbecrazy.

☞ Von meinen eigenen Eindrücken in Coimbra werde ich noch in einem eigenen Beitrag erzählen. Und darüber, was Harry Potter damit zu tun hat❓


8. Etappe: Coimbra – Lissabon

Nach einem kurzen aber intensiven Aufenthalt in Coimbra geht es am Nachmittag weiter zum finalen Ziel dieser Reise. Mit dem Zug nach Lissabon. Endpunkt „Bahnhof Santa Apolonia“ – der westlichste Fernbahnhof Europas. Diese letzte Etappe trete ich bei belebendem Regenwetter an. Ich nehme mir zunächst vor, zum Bahnhof zu laufen, entscheide mich angesichts der himmlischen Nässe aber spontan um: zu Fuß nur zum Bahnhof Coimbra-A, und von dort im Regionalzug nach Coimbra-B. Das Ticket nach Lissabon ist für diesen Transfer gültig, bekomme ich beim Kauf am Schalter gesagt.

Welche Züge fahren nach Lissabon?

Täglich gibt es, je nach Wochentag 25 – 32 Zugverbindungen zwischen Coimbra-B und Lissabon Santa Apolonia. Darunter sind (wochentags) 9 bzw. 8 Verbindungen im Intercity und Alfa Pendular. Beachte, dass einige dieser Züge nur bis zum Bahnhof Lissabon-Oriente fahren und du dort in einen Urbano-Zug Richtung Santa Apolonia umsteigen musst.

Triebwagen Alfa Pendular und Waggons des Intercity auf benachbarten Gleisen am Bahnhof Santa Apolonia.
Alfa Pendular und Intercity Gleis an Gleis.
Fahrplan der Alfa Pendular und IC Züge von Coimbra nach Lissabon Santa Apolonia
Zum Vergrößern 👉🏽Tabelle Klicken

Fahrplan für Zug-Verbindungen von Coimbra-B nach Lissabon-Santa Apolonia (abgerufen am 28.04.2023 für den 04.05.2023 auf ➟www.cp.pt). Dieser Fahrplan ist nur ein Beispiel für einen ausgewählten Tag! Ohne Gewähr. *Umstieg in die S-Bahn (Urbano) in Lissabon-Oriente.

Am Bahnhof Coimbra-B

Der Fernbahnhof Coimbra-B kommt etwas weniger schillernd daher als der hübsche Bahnhof in der City. Er ist zwar der ältere der beiden, Baujahr 1864, aber eben auch der nüchternere, funktionaler gestaltete. Kein Bahnhof für längere Aufenthalte. Es gibt eine Empfangshalle mit allen notwendigen Services und Informationen, und auch ein kleines Café mit dem Charakter eines alten Stehbistros, wie ich es noch aus den 80er-90er Jahren kenne. Nicht uncharmant. Aber zum Warten lasse ich mich doch lieber auf einem der Außenplätze mit großer Überdachung nieder.

Ich stehe am leeren Bahnsteig und warte auf den Alfa Pendular
Mit dem Zug nach Lissabon – Gute Laune vor der letzten Etappe.

📍Bahnhof Coimbra-B
📫Adresse: R. Cel. Júlio Veiga Simão 11, 3025-307 Coimbra
🧭Koordinaten: 40.208767°, -8.43205°
Plus Code: 6HF5+PR Coimbra, Portugal

Im Zug nach Lissabon – mit dem Alfa Pendular

Meine Reise im Zug nach Portugal ist – im März/April 2023 – von Streiks geprägt. Erst in Frankreich, und dann in Portugal. Ich komme zwar immer gut durch, werde aber stets vorgewarnt. So solle ich auch das Ticket für den Schnellzug nach Lissabon erst einen Tag im Voraus erwerben.
Das bringt nun mit sich, dass die 2. Klasse bereits vollständig ausgebucht ist und ich nur noch ein Ticket für die 1. Klasse im Alfa Pendular bekomme.
So bezahle ich 34,40 € statt 24,10 €. Kann man mal machen. Das ist dann doch nicht die Welt. Der Zug ist schlanke 1:44 h nach Lissabon unterwegs. Übrigens braucht auch der Intercity (IC) nur 2:00 h für diese Strecke, zu einem Preis von 25,25 € (1. Klasse) bzw. €20,00 (2. Klasse). Der Luxusaufschlag hält sich in portugiesischen Zügen also relativ in Grenzen.

Abteil der ersten Klasse im Alfa Pendular. Eine Einer-Reihe, und eine Zweier-Reihe mit Lederbezügen.
Gehobenes Niveau in der Conforto Klasse.

Im Inneren des Alfa Pendular ist es wie im ICE. Ich habe einen Platz in der Einsitzer-Reihe, mit Kunstleder-Beschichtung. In edler und bequemer Umgebung, und mit Hochgeschwindigkeit durch das Zentrum Portugals. Die Aussicht ist – auch wegen des Wetters – nicht besonders spektakulär. Ich schaue, ob es im Bordrestaurant aufregender zugeht. Aber das ist geschlossen, wegen des Streiks nehme ich an.

Was kann der Alfa Pendular?
📶 Freies W-Lan: Ja
💺 Komfort-Klassen: Conforto (1. Klasse), Touristica (2. Klasse)
🍴 Speisewagen: Ja
🚅 Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h

Am Bahnhof Lissabon – Santa Apolonia

Der Sackbahnhof empfängt mit seiner charmanten Architektur im neoklassizistischen Stil und seinem erfrischenden roten Anstrich. Er liegt auch unweit einiger wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Santa Apolonia wurde im 19. Jahrhundert eröffnet und ist seitdem ein zentraler Verkehrsknotenpunkt der Hauptstadt. Wenn auch seine zentrale Bedeutung im Fernverkehr durch den modernen – und gleichfalls beeindruckenden – Bahnhof Oriente ein wenig versiegt. Aber im Moment ist mir das nicht so wichtig. Ich habe das Ziel erreicht. Ich befinde mich am westlichsten Fernbahnhof auf dem europäischen Kontinent. Und damit auch fast am westlichen Endpunkt der längsten Eisenbahnstrecker der Welt: Lagos – Singapur (➟www.travelbook.de).

Selfie vor rotem Empfangsgebäude des Bahnhofs Santa Apolonia. Ende der Reise mit dem Zug nach Portugal.
Mission „Mit dem Zug nach Lissabon“ erfüllt. Ankunft am westlichsten Fernbahnhof Europas.

📍Lissabon Santa Apolonia
📫Adresse: Av. Infante Dom Henrique 1, 1100-105 Lisboa
🧭Koordinaten: 38.713611, -9.123167
Plus Code: PV7H+P3 Lissabon, Portugal

Wie geht es weiter?

Der Bahnhof Santa Apolonia ist über die blaue Metrolinie Azul mit der Altstadt verbunden. Ich fahre direkt noch ein Stück weiter bis zum Praça Marquês de Pombal. Anders als in Porto wird das Metro-Ticket hier nicht am Bahnhofsschalter verkauft.

Anschluss am Bahnhof Lissabon – Santa Apolonia:

Metro: Blaue Linie (Linha Azul) ➜ Umstieg in Grüne Linie (Baixa-Chiado), Gelbe Linie (Marquês de Pomba) und Rote Linie (São Sebastião) möglich.

Bus: Linien 206, 210, 706, 712, 728, 734, 735, 759, 781, 782, 794

🌍 Für weitere Informationen zu den Buslinien in Lissabon kannst du auf der Seite des Busunternehmens schauen www.carris.pt

Papierticket Viva Viagem für den öffentlichen Verkehr in Lissabon.

Viva Viagem Karte:
Für Fahrten mit der Metro, dem Bus und der Fähre in Lissabon benötigst du die aufladbare Viva Viagem Karte. Diese bekommst du am Schalter oder ganz einfach am Ticketautomaten. Die Karte kostet einmalig 0,50 € und kann mit unterschiedlichen Tickets geladen werden. Für mich ist das 24-Stunden-Ticket für 6,60 € (Stand: Mai 2023) für Metro und Bus die entspannteste Lösung.

🌍 Für ausführliche Erläuterungen zum öffentlichen Nahverkehr und den Varianten der Tickets empfehle ich help-tourists-in-lissabon.com

🎒Meine Tour durch Lissabon

Für Lissabon habe ich mir deutlich mehr Zeit eingeplant als für die anderen Orte auf dem Weg dorthin. Eine Woche verbringe ich in Portugals pulsierender Hauptstadt. Inklusive einiger Ausflüge nach Sintra und ans Ende der Welt am Cabo da Roca.

Ein wichtiges Ziel ist es natürlich, mit einer der legendären, alten Straßenbahnen durch Lissabon zu fahren. Ich habe dazu auch ein paar Tipps bekommen, um überfüllte Bahnen zu vermeiden. Denn nicht nur ich bin an diesem touristischen Spektakel interessiert.

Alte Tram – Vorbeifahrende Straßenbahn in Lissabon. Eine Frau winkt in die Kamera.
Gute Laune in der historischen Straßenbahn von Lissabon.

Die prominenten Tram-Linien Nr. 12 und Nr. 28 sind aber entweder meist doch überfüllt, oder es gibt an den größeren Haltestellen eine extrem lange Schlange. Daher setze ich mich bei Santos kurzerhand in die Linie Nr. 18, die fast ausschließlich von Locals besetzt ist, und sich unter der Brücke „Ponte 25 de Abril“ ebenfalls ihren Weg in die engen Gassen nach oben bahnt.

Blick über den Parque Marquês de Pombal mit dessen Statue Richtung Tejo. Links das Castelo de São Jorge.
Der Held des Wiederaufbaus – Marquês de Pombal – wacht über sein Werk.

In Lissabon lerne ich viel über die Folgen des verheerenden Erdbebens von 1755, über antike Methoden der urbanen Wasserversorgung und über die Rolle des randständigen Stadtteils Belém in der Lissabonner Stadtgeschichte. Ich fahre mit dem Zug entlang der Küste in Richtung Cascais, erlebe die unterschiedlichen Viertel der Altstadt mitsamt ihren zahlreichen Miradouros und lasse mich vom botanischen Garten nahe eines der schönsten Orte der Stadt bezirzen. Unter den Augen eines Nationalhelden. Darauf erstmal eine Cola Light in der Pink Street. 🌈

☞ Von meinen vielseitigen Eindrücken in und um Lissabon werde ich in einem eigenen Beitrag erzählen.

☞ Auch meinem Tagesausflug nach Sintra werde ich einen eigenen Blogpost widmen.


Fazit

Die Reise mit dem Zug nach Portugal und Lissabon ist für mich definitiv eine einzigartige und unvergessliche Erfahrung. Aktuell ist es zwar nicht möglich, über die klassische Nachtzug-Route zu reisen, dafür ist die Tour umso abenteuerlicher. Bis nach Madrid bin ich hocheffizient in den Hochgeschwindigkeitszügen Thalys, TGV und AVE gefahren. Klingt nicht nach Eisenbahnromantik, aber gerade die Abschnitte in Südfrankreich, den Pyrenäen und Aragonien haben die Zeit bei Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h ein wenige entschleunigt.
Daraufhin ging es etwas gemächlicher weiter.
Im Alvia nach Santiago noch nicht so sehr. Später, entlang der galicischen Küste, mit den Regionalzügen eröffnete sich dann aber im beruhigten Tempo der wilde Atlantik. Der Höhepunkt war natürlich die Fahrt im Celta von Vigo nach Porto. Ein spannender Grenzgang mit fantastischer Aussicht.

Triebwagen des Trencelta am Bahnsteig in Vigo.
Highlight – der Celta von Vigo nach Porto.

Die Reise mit dem Zug durch Portugal stellte sich als sehr unkompliziert und angenehm dar. Trotz Streiks im April 2023 bin ich immer gut und problemlos vorangekommen – kleine Ausnahme: Douro-Tal. Die Tickets habe ich immer ca. einen Tag vorher am Schalter bei freundlichen Mitarbeiter:innen der portugiesischen Bahn gekauft. Preislich sind die Fahrten sicher für die meisten erschwinglich – selbst im Hochgeschwindigkeitszug Alfa Pendular.

Und die Zugfahrt durch das Douro-Tal wird der Beschreibung „Eine der schönsten Eisenbahnstrecken Europas“ absolut gerecht. Ein Highlight für alle, die das Reisen in klassischen Zügen und urige Kulturlandschaften lieben.
Und dann gibt es auf dieser Route tolle Orte zu sehen. Der Zauber von Paris und Barcelona ist allseits bekannt. In Galicien kannst du fromme Pilgerluft schnuppern und atlantische Seefahrerluft atmen. Vigo rufe ich hiermit zu einem Geheimtipp aus.

In Portugal verbringe ich die meiste Zeit und treffe hier auf herzliche Menschen mit einer eigenen, sehr ruhig-entspannten Mentalität. Vom majestätischen Porto, über das beschauliche Aveiro, dem rustikalen wie erleuchtenden Coimbra, hinunter in die spannende Hauptstadt Lissabon. Portugal macht in jeder Region, in jedem Ort Spaß.

Sicherlich gibt es schnellere und bequemere Möglichkeiten, um nach Portugal zu reisen als mit dem Zug. Aber wenn du Zeit und Geduld hast, und die Langsamkeit des Reisens liebst, bieten sich spannende und abenteuerliche Möglichkeiten, sich mit der Eisenbahn auf den Weg in das Land der Seefahrer machen.



Reisetipps – Zug nach Portugal

Die wichtigsten Reisetipps, inklusive Preise und exemplarischen Fahrplänen findest du in den Kapiteln zu den jeweiligen Abschnitten. Grundsätzlich empfehle ich, diese oder eine ähnliche Reise so früh wie möglich zu planen und Tickets zu buchen.
Das gilt besonders für die Hochgeschwindigkeitszüge in Frankreich und Spanien. Während sich die Ticketpreise in Portugal generell in Grenzen halten, können die Preise für Eurostar, TGV und AVE das Budget schonmal ordentlich aus dem Gleichgewicht bringen. Demgegenüber gibt es aber auch Kontingente an günstigen Tickets für diese Züge, sodass du mit ausreichend Vorlauf für weniger als 200 € von z.B. Köln im Zug nach Lissabon reisen kannst.

Beispiel Reiseplan – Mit dem Zug nach Lissabon

Um dir eine Vorlage für die Reiseplanung anzubieten, findest du in der folgenden Tabelle ein Fahrplan für meine Reiseroute, mit den direktesten Anschlüssen von Köln nach Lissabon. Der letzte Abschnitt führt in dem Beispiel direkt und ohne Umweg von Porto nach Lissabon.

Beachte, dass du anstatt Santiago de Compostela anzufahren, auch direkt von Madrid-Chamartin nach Vigo-Urzaiz fahren kannst. Dieser ALVIA-Zug fährt dreimal täglich – um 11:20 h, 16:00 h und 19:15 h.

Tabelle mit der Route mit dem Zug von Köln über Porto nach Lissabon. Optimierte Abfahrtszeiten und Preise sind angegeben. Mit Links zu Reiseanbietern.
Zum Vergrößern 👉🏽Tabelle Klicken

Fahrplan: Von Porto mit dem Zug nach Lissabon

Wenn du direkt von Porto mit dem Zug nach Lissabon fahren möchtest, kannst du dich an dem folgenden Fahrplan orientieren. Beachte, dass hier nur Verbindungen mit Alfa Pendular- (AP) und Intercity-Zügen (IC) aufgeführt sind. Die Fahrpläne an Wochentagen und Wochenenden/ Feiertagen unterscheiden sich auch in Portugal. Daher für die exakte Planung und Buchung immer nach den aktuellen Fahrplänen auf den Seiten der Reiseunternehmen nachschauen.

Ich freue mich natürlich immer, dir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. 🙂

Fahrplan der Alfa Pendular und IC Züge von Porto Campanha nach Lissabon Santa Apolonia
Zum Vergrößern 👉🏽Tabelle Klicken

Fahrplan für Zug-Verbindungen von Porto – Campanhã nach Lissabon – Santa Apolonia (abgerufen am 29.04.2023 auf ➟www.cp.pt). Dieser Fahrplan ist nur ein Beispiel für einen ausgewählten Tag! Ohne Gewähr. *Umstieg in die S-Bahn (Urbano) in Lissabon-Oriente.

Bist du auch schonmal mit dem Zug nach Portugal und Lissabon gefahren?

❓Bist du selbst auch über die Nordroute und Porto nach Lissabon gereist? Hast du Erfahrungen mit einer anderen Eisenbahnroute?
❓Oder hast du eine ähnliche Reise vor und möchtest dich näher informieren?
❓Ich bin gespannt, in den Kommentaren von deinen Erfahrungen zu lesen und freue mich auch, dich bei deinen Fragen zur Reiseplanung zu unterstützen. 🤗

Kontaktiere mich auch gerne auf meinen Social Media-Kanälen oder per E-Mail: hello@east-rail-stories.de

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Danke: Vor und vor allem während meiner Reise durch Portugal habe ich viele Tipps und Inspirationen von den lieben Mitgliedern der Facebook-Gruppe ➟Urlaub in Portugal bekommen. Die in der Gruppe herrschende Begeisterung für das Land und das herzliche Miteinander der Teilnehmer:innen haben mir mein Reiseerlebnis in Portugal zu einem noch unvergesslicheren Abenteuer gemacht.


Hinweis: Alle in diesem Artikel beschriebenen Reisen wurden privat finanziert. Ich erhalte keine finanziellen Zuwendungen von in diesem Artikel genannten Unternehmen oder anderen Organisationen.

Beitrag erstellt 63

8 Gedanken zu „Mit dem Zug nach Portugal – in 8 Etappen nach Lissabon

  1. Hallo Dennis,
    Du hast einen schönen, ausführlichen und spannenden Bericht über Deine Bahnreise nach Portugal geschrieben!
    Bereits über Deine Posts im Forum „Urlaub in Portugal“ konnte ich meine Erinnerungen an eine dreiwöchige Rundreise ab Lissabon Richtung Porto Coimbra etc. vor 15 Jahren auffrischen – sehr gerne bin ich mit Dir mitgereist!

    1. Hallo Christel,
      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. 🙂 Ich freue mich, wenn ich mit meinen Posts schöne Erinnerungen wecken kann. Und die Teilnahme von dir und den Gruppenmitgliedern hat meine Reise wirklich bereichert.
      Liebe Grüße
      Dennis

  2. Hei Dennis! Sehr cool Dein Trip. Ich würde gerne nächstes Jahr in den Osterferien mit unseren Teens nach Südspanien reisen und zerbreche mir aktuell den Kopf wie wir das mit dem Zug bewerkstelligen könnten. 2 Wochen sind halt einfach zu wenig, aber wir sind leider an die Ferien gebunden. Vielleicht sollten wir es erstmal bis nach Barcelona versuchen. Nachdem wir letztes Jahr mit dem Nachtzug nach Kroatien gereist sind, will ich das aber unbedingt wiederholen. Mein 16jähriger ist btw halber Gallego und wir waren daher des öfteren in Ourense und Vigo ;). LG, Nadine

    1. Hi Nadine,

      vielen Dank. 🙂 Bis nach Barcelona kommt ihr mit dem Zug ja durchaus an einem (intensiven) Reisetag. In den Süden (Sevilla, Malaga, Alicante) sind es dann am nächsten Tag nochmal 5-7 Std. Also ~1,5 Tage pro Strecke.
      Leider ist es in der Gegend mit den Nachtzügen aktuell nicht so weit her.
      Grüße an deinen halben Gallego :-). Galicien hat es mir durchaus auch angetan.

      LG
      Dennis

  3. Sehr schöne Reise, wir haben 2018 den trip noch im Nachtzug / Trenhotel von Barcelona nach Vigo und weiter nach Braga & Porto gewagt. Eine tolle Reise und Galicien hat es uns danach angetan.
    Auch wenn es die Trenhotels leider nicht mehr gibt, so lohnt auch die Tagesfahrt ab Madrid (ab 4:18h direkt) nach Vigo. Unserer Meinung, eine total unterschätzte Gegend. In Vigo unbedingt einen Tagesausflug mit der Fähre auf die Isla de Cies machen. Traumhafte Sandstrände und atlantische Steilküste in Kombination.
    Auch die Austern von den Händlern in der Rúa Pescaderia probieren. Man kauft die Austern am Stand frisch vom Händler (die öffnen sie fix auf Teller) und dann setzt man sich irgendwo hin und genießt. Man kann mit dem Teller in die Lokale gehen und zahlt dann nur einen kleinen Betrag von 4-5 Euro Tischgebühr. Die wurde uns aber immer erlassen, da wir noch ein paar Kleinigkeiten an Getränken bestellt haben.

    Und die Weiterfahrt nach Portugal ist auch ein Erlebnis. Es wirkt noch wie ein kleines Abenteuer aber so mit dem Zug dann ab Portugal in Teilen direkt am Atlantik entlang, das ist doch Klasse. Wir hatten 2018 noch mit Umstieg am Grenzbahnhof gebucht, eine Zeitreise gefühlt.

    Seither sind unsere Urlaube viel öfter vom Konzept “der weg ist das Ziel” geprägt und es macht viel mehr Spaß.

    1. Hallo André,

      vielen Dank für deine Story. 🙂 Ich selbst hatte Galicien vorher auch noch nicht wirklich auf dem Schirm. Ich freue mich auch, irgendwann mal wieder etwas ausgiebiger dorthin zu reisen.
      Und danke für die Tipps zu den Isla de Cies. Als ich dort war, fuhren leider gerade keine Fähren. Off Season.

      Viele Grüße
      Dennis

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